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Eine Erkenntnis hat uns in unserem Dialog wahrlich beflügelt: Welchen Einfluss Lehrende haben können, damit ihren Anbefohlenen seelisch-geistig „Flügel wachsen“. „Wind unter die Flügel geben, damit die jungen Menschen fliegen können“, pointiert Georg-Wilhelm Moeller. Wie kann das gelingen, dieses Fliegen, dieses sich entfalten im Verlauf einer Kindheit, einer Jugend, eines ganzen Lebens? Hier einige Blickwinkel aus unserem Dialog:
- Es geht um die Lust am Lernen, darum den Forscherdrang wachzurufen, die Neugier zu fördern.
- Es geht um eine neue Konnotation von Fehlerkultur, weg vom: ‚ich kann das alles nicht‘ - hin zu – ‚ich kann das, ich begreife das‘.
- Es geht um die Erkenntnis, dass Konkurrenz und Wettbewerb nicht identisch sind, dass nicht der andere schlechter in seiner Leistung sein muss, damit ich besser bin, sondern dass wir im Wettbewerb um die besten Ideen gemeinsam Großes schaffen.
- Es geht darum, dass wir den Fokus anders ausrichten: Weniger auf das ‚was möchte ich sein?‘ (Noten, Position, Karrierestufe) mehr hin zu: ‚Wer möchte ich in diesem Leben sein und wie möchte ich sein? Etwa verantwortungsbewusst!‘ Hier kann unser Bildungssystem „einen Blinker in die Zukunft setzen“:
Ein paar Aussagen aus unserem Dialog:
„Wird die intrinsische Motivation nicht blockiert, kann etwas Großartiges entstehen“ (Georg-W. Moeller)
„Probier’s doch mal, das trägt einen durchs Leben“ (Georg-W. Moeller)
„Was per Druckbetankung eingetrichtert wird, spucken wir dann wieder aus, etwa bei einer Prüfung; aber was bleibt davon für unser Leben?“ (Maike Sander)
„Es ist eine uralte Erkenntnis, ‚nicht für die Schule, für das Leben lernen wir‘, (Seneca), warum verdrängen wir das so oft in unserem Bildungssystem?“ (Katharina Daniels)
„Nehmen wir die Prüfungsaufgabe: Es wird angekreuzt, was falsch war, nicht das, was richtig war; ja, dann schaue ich doch nur noch auf die Fehler, nicht auf das, was ich gut gemacht habe. Warum kreuzen wir nicht an, was in der Arbeit richtig und gut war!?“ (Maike Sander)
„Es geht um die Geisteshaltung; ein Mensch kann in einem Gespräch gestärkt oder gedrückt werden“ (Maike Sander)
„In Kindheit und Jugend wird der Boden bereitet, wie mündig ein Mensch in seinem Leben ist, wie er Autonomie lebt, mit welchem Selbst-Bewusstsein, mit welchen Werten er in dieses Leben hineingeht“ (Katharina Daniels)
„Es geht immer auch um Orientierung, die kann ein Lehrer geben, es geht darum, dass der Lehrer zum Coach wird“ (Georg-W. Moeller)
„Entscheidend ist die Erwartungshaltung, auf die der junge Mensch trifft: Du kannst das! – oder: „Du kannst das nicht! Daraus entstehen im späteren Leben Glaubenssätze“ (Maike Sander)
„Wann lerne ich etwas wirklich? Wenn ich das „Warum“ begreife, wenn ich begreife, was das, was ich lernen soll, mit meinem Leben zu tun hat!“ (Katharina Daniels)
Und hier die Links zu genannten Quellen:
Die „Schule im Aufbruch: https://www.schule-im-aufbruch.de/
Lernwerkstätten: https://www.forschendes-lernen.net/index.php/was-ist-eine-lernwerkstatt.html; plus: https://www.hermann-gutmann-stiftung.de/
„Lob der Disziplin“: https://www.amazon.de/Lob-Disziplin-Streitschrift-Bernhard-Bueb/dp/3471795421
Pädogogik Summerhill: http://www.summerhillschool.co.uk/
Hier noch zwei Inspirationen, die uns in der Konzentration auf unseren Dialog „entglitten“ sind, die wir Ihnen aber nicht vorenthalten möchten:
Absolventen der Harvard Business School, die bereits im Studium wussten, was sie später daraus machen wollten, waren im Berufsleben wesentlich erfolgreicher und erfüllter als diejenigen, die sich auf die Theorien fokussierten: https://www.amazon.de/What-Teach-Harvard-Business-School/dp/0553345834
Die Erwartungshaltung (positiv vs. negativ) , mit der Menschen im Lernprozess konfrontiert werden, hat entscheidenden Einfluss auf das Lernergebnis: https://de.wikipedia.org/wiki/Rosenthal-Effekt
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Tür von Pawel L. bei pexels.com
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