les derniers cris by Clemens Gadenstätter published on 2020-03-06T11:40:48Z … Das Motto als Verdichtung. Eingearbeitet, subtil, vollkommen in die Klangstruktur integriert als die intimste Form eines Schreies wird ein Textzitat von Michel Leiris: Der Text als gelesener (im Stück kaum als gehörter Text zu verstehen, vielmehr dort präsent als Geste des Sprechens, als Fragmente eines Mitteilens) löst Vorstellungen aus, ist also für alle Lesenden nur in deren jeweiliger Welt als Trigger für Empfindungen vorhanden, die alle oben erwähnten Situationen und auch die subjektive Erfahrungswelt, die les derniers cris durchwirkt, verdichtet zu einem Sprachkunstwerk, das etwas in meinen Augen erreicht, was ich mir vornehme – ohne zu wissen, ob ein Erreichen in Reichweite sein kann. Da dieser Tod, von dem ich mich abzuwenden suche – aber ich weiß, dass er deshalb nicht weniger anwesend ist – mein Leben zersetzt, noch bevor es zu Ende ist, treibe ich vielleicht das Absurde auf die Spitze, wenn ich hoffe, mit diesem Leben etwas anfangen zu können, sobald eine Grundbedingung erfüllt ist: wenn ich mein Entsetzen im Zaum halten kann und mit weit offenen Augen auf einen luziden Geist harre, sodass ich meine Partie spielen kann, ohne vom (…) Weg abzukommen oder zu versuchen, um dieses Schicksal, das mich erwartet, einen Bogen zu machen. Michel Leiris: Spielregeln II / Krempel (S. 99) Comment by Bailong Dai splendid climax 2020-03-25T04:28:27Z