Le Gout De Son for contrabass-clarinett-solo by Clemens Gadenstätter published on 2020-03-03T18:16:35Z le goût du son Etude für Kontrabassklarinette le goût du son ist eine Etude im Erforschen, Abtasten/Ertasten von Klangtaktilitäten, Farbmischungen, Tonqualitäten, die durch die Differenzierung der Anblasarten, des Lippendrucks, der Rachenraumstellung etc. auf der Kontrabassklarinette erreicht werden. Geleitet wird diese Erforschung von der aus unserer Ausstattung als Menschen kommenden Beobachtung der polymodalen Übertragung eines Sinneseindruckes auf alle Ebenen unserer Wahrnehmung. le goût du son fokussiert die polymodale Relation zwischen Klängen und gustative Sensationen bzw. Sensationen, die sich als Taktilitäten im Mundraum ereignen. Auf diese Weise „verstehen“ wir klangliches Geschehen: wir projizieren Gehörtes auf unsere modalen Ebenen, hier fokussiert auf die gustative Ebene. Ein Klang wird als bitter, scharf, prickelnd, samtig etc. perzeptiv verstanden (neben anderen Verstehensebenen wie z.B. des „embodyments“). Kompositorisch kehre ich diesen menschlichen Wahrnehmungs- und Verstehensvorgang um: Eine „Erzählung“ aus Geschmacks- und Taktilitätsereignissen bildet die Matrix auf der Klangmaterial er- oder besser gefunden wird, ebenso die Strukturen zur Projektion der Materialien in die Zeit wird davon abgeleitet, sowie auch das Klanggeschehen auf formaler Ebene. Von hier aus wird eine Bearbeitungs- und Umformungsmaschinerie in Gang gesetzt, die die Ausgangsmaterialien und Zusammenhangsbildungen weitreichend transformiert. Der Ausgangspunkt der Übertragung der bekannten Empfindungen in Klänge dient als kollektive Basis von der aus nun eine Reise beginnen kann in die Möglichkeiten der Empfindungswelten und Klangwelten jenseits des uns Bekannten, schon Erlebten. Der Mundraum des Spielers „ertastet“ Klangereignisse teilweise unabhängig von der, durch eine einfache Struktur selbstständig organisierte, Länge des Rohres. Die Rohrlänge ist die Grundlage dessen, was der Mund, die Lippen am Rohrblatt dann an klanglichen Qualitäten „erschmecken“. Alles spielt sich im Mundraum des Spielers ab und kehrt als Klang und unser Verstehen davon als Vorstellungen von Geschmäckern virtuell dorthin zurück – von Geschmäckern, die durch die transformative Arbeit des Komponierens keine Namen tragen (bekannt und schon eingeordnet sind), sondern solche, die uns die Möglichkeit des Schmeckens (und im Umkehrschluss: des Hörens) erfahren lassen. Ausgehend von unseren Bedingungen des Wahrnehmens die offene Möglichkeit von Erfahrbarkeit zu erspüren ist Triebfeder und Leitfaden dieser Musik Genre Classical