JOCHEN RAUSCH - Dann sind wir Helden by JOCHEN RAUSCH published on 2011-07-04T14:35:37Z Süddeutsche Zeitung: Die Geschichte einer Band - mit Judith Holofernes und Campino Am Ende der 53 Minuten lüftet die Wir-sind-Helden-Sängerin Judith Holofernes ein Geheimnis. 'Das war meine erste Rockband, die ich gesehen habe, und Jojo war der erste Rockstar, in den ich so wie ein bisschen verliebt war. Und am Ende haben wir uns deswegen auch Wir sind Helden genannt.' Es ist so etwas wie der Nachklang einer Band, die sich 'Die Helden' nannte und in ihrer Stadt ganz kurz ganz groß wurde. So groß, dass das Ego mancher Bandmitglieder nicht mitkam. Vor allem nicht das von Sänger Jojo, der das ganze Programm lebte, von der wahnhaften Euphorie, von Drogen, von der Idee abzuheben mit der Musik. Natürlich haben die in diesem fiktiven Hörspiel beschriebenen Helden in Wirklichkeit nichts zu tun mit Judith Holofernes. Aber weil es so schön passte zur Geschichte, hat die Sängerin ihren Teil zu den 53 Minuten beigetragen, die von einer Band erzählen, die es so nie gab, aber hätte geben können. Ebenso lässt sich Campino auf das Spiel ein. 'Ach ja, Sänger. Man nimmt das in Kauf, dass die teilweise halt arschig sind. Die sind in ihrer eigenen Welt. Im Grunde sind das immer die größten Idioten in so "ner Band', sagt ausgerechnet der Sänger der Toten Hosen, der hier natürlich auch nur eine Rolle spricht. Der Autor Jochen Rausch ist selber Musiker. Und er spielte mal in einer Band, die sich übrigens auch Die Helden nannte. Heute ist Rausch Chef der WDR-Welle Eins Live und reflektiert, was ihn damals als jungen Musiker bewegte. Dann sind wir Helden ist als eine beeindruckend erfundene Zeitzeugen-Revue angelegt. Dazwischen gestreut sind Klangfragmente und Tagebuchnotizen von Jojo, dem Sänger. Das Tagebuch beginnt am 12. Januar 1978 und es endet am 14. September 1979 mit dem bitterbösen Resümee: 'Wir werden nichts hinterlassen. Wir waren Zeitverschwendung.' HANS HOFF Genre Hörspiel