Con una certa espressione parlante (1985) - for piano and tape recorder by Karlheinz Essl published on 2014-09-24T11:27:08Z Karlheinz Essl and Gerhard Eckel use structured improvisation in combination with striking and original hybrid notations in ‘Con una certa espressione parlante’ (1985) for a pianist and a tape machine operator. The pianist performs with a range of extended techniques inside the instrument and on the keys (also using props such as mallets and a bottle). At times, the pianist works from traditionally-notated pitches and rhythms, shown in the top part of the score, while also synchronising with live-recorded material. The electronic performer is required to record and play back parts of the pianists live performance, as notated in the bottom section. This imaginative notational approach comes with a set of detailed instructions in order to decode the symbols. (Xenia Pestova) ------------------- cut here ------------------- Diese Komposition entstand im Sommer 1985 als erstes musikalisches Produkt einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Karlheinz Essl und Gerhard Eckel. Die erste grundlegene Idee war es, das Tonbandgerät wie ein Instrument einzusetzen und auch solistisch in den Vordergrund treten zu lassen. Zu diesem Zweck mußte es entsprechend modifiziert werden; außerdem war die Entwicklung und Kultivierung gewisser "instrumentaler" Spieltechniken von Nöten. Durch diese grundsätzliche Gleichberechtigung beider Instrumente - vergleichbar etwa einer klassischen Violinsonate - ist ein Musizieren der beiden Spieler im traditionellen Sinne wieder möglich geworden. Im Gegensatz zu den unzähligen Kompositionen für Tonband und Soloinstrument - wobei das Tonband im Studio vorgefertigt und bei der Aufführung einfach nur abgespielt wird - treten hier beide Spieler in einen kammermusikalischen Dialog, reagieren permanent aufeinander. Die Wiedergabe des Tonbandgerätes erfolgt über einen auf den Resonanzboden des Klavieres strahlenden Lautsprecher. Das bewirkt die Verschmelzung der beiden Klangquellen. Außerdem werden dabei Resonanzphänomene erzielt, die kompositorisch eingesetzt wurden Der Titel Con una certa espressione parlante (deutsch: Mit einem gewissen sprechenden Ausdruck) ist Beethovens Bagatelle op 33 / Nr. 6 entnommen und spielt auf die sprachlichen Ausdrucksmittel an, die in der Komposition verwendet wurden. Dabei wird unter "Sprache" nicht nur Wortgebilde mit konkreter Aussage verstanden, sondern im Sinne der modernen Semiotik (Umberto Eco) ganz allgemein ein System von Zeichen. So kann Musik - ohne konkrete Inhalte zu transportieren - als etwas Sprachähnliches aufgefaßt werden. Diese Eigenschaft wurde ihr mindestens seit dem Frühbarock zugeschrieben. (Karlheinz Essl) Score and more: http://www.essl.at/works/con-una.html Genre Piano