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live-installation on 17.6.2016, in Brick 5, Vienna, by "on dialogue-ensemble" (www.on-dialogue-festival.org)
E-Guitar - Felix Pöchhacker
E-Bass - Jean-Philipp Oliver Viol
Violine - Sophia Goidinger-Koch
Violine - Tomas Novak
Viola - Simon Schellnegger
Cello - Maria Probst
Bass - Masae Suzaki
Vibrafon - Mathias Koch
Klarinette - Anna Eppel
Flöte - Manuela Schedler
Trompete - Damaris Richerts
Elektronik (Übermalung) - Julian Gamisch mit freundlichem Dank an Simon Öggl
„tropical garden“ ist aus der Idee heraus entstanden, ein Werk zu entwickeln, das vollkommen ohne Partitur funktioniert.
Alle Musiker_innen haben ihren eigenen, kleinen Mikrokosmos, der dennoch miteinander verbunden bleibt. Die Musiker_innen sollen sich dabei maximal entfalten können, bleiben jedoch als Klangkörper ein Ganzes, und durch ein aktives Zuhören miteinander im Spielen.
Es gibt für jede_n Interpret_in Einzelstimmen sowie einen groben Vorschlag für eine Anweisung, wie das Stück ablaufen kann (!). Dieses Werk sollte auch jedes Mal aufs Neue in Szene gesetzt und oder inszeniert werden, und sollte von den Performer_innen vorab festgelegt werden.
Das Publikum ist eingeladen in ein begehbares Hörspiel aus Reise-Nachklängen einer Südostasienreise einzutreten, die mit fein gearbeiteten, virtuosen Texturen durchmischt sind. Die Menschen sind eingeladen, sich über die Ohren, durch die Fantasie an einen anderen Ort führen zu lassen; ein Ort, der außerhalb dieses Raumes und dieser Zeit liegt. Die Umgebungsgeräusche der Passant_innen spielen in diesem Musikstück ebenso eine Rolle, wie das musikalische Material selbst.
Durch das Reisen der eigenen Perspektive, darf ein Unterschied in der Wahrnehmung der eigenen, alltäglichen Welt entstehen. Durch das Zurückkehren wird sichtbar, was vielleicht vergessen worden ist, und unsere Sinne können den Ort, von dem aus wir gestartet sind, wieder klar sehen.
Müsste ich nun unsere westliche Welt mit einer Idee beschreiben, wäre die Idee die gnadenlose Taktung der Zeit. Das Stück ist eine Absage an die Zeit wie wir sie hier im Westen verstehen, leben und beschreiben (oder eben takten). Und an eben dieses Konzept richte ich meine totale Negation.
Ich will zeigen, dass Musik zu komponieren möglich ist, ohne dabei Kontrolle über die Spielenden festzuhalten. Die Spielenden entscheiden selbst, wie und ob überhaupt sie mein vorgegebenes Material verwenden, oder eben durch eigene Ideen und Vorstellungen in Form von Improvisationen ersetzen. Es ist wie ein Zwiegespräch dessen Abschluss ein Gedicht der südamerikanischen Dichterin und Freiheitskämpferin Rayen Kvyeh bildet, das entweder rezitiert, oder stumm gedacht werden kann.
- Genre
- live-installation