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Trypophobia für 8 Vokalisten-Hang Su (2011-2012) Edition I.
UA, 13. Jan 2012 19.30 Probsaal in HMT Leipzig (R.304). Konzertreihe Musik und Gegenwart 35, (Leitung: Reinhard Schmiedel)
Leevke Hambach, Astryd Cottet, Chrsitina Bernhart, Josefin Franke, Felix-Tillman Groth, Arnfried Auge, Stefan Dittko, Thomas Trolldenier-Stimmen
Trypophobia is an intense fear of the following things, which results in an all-over itchy feeling and general uneasyness. Lotus seed pods, Crumpets, Pumice, Cavities in teeth, the Ampullae of Lorenzini in Sharks, Holes in concrete, Bug tunnels in wood, Enlarged pores of the skin, Aero Bars, Holes in walls caused by bullets, Bone marrow, Wasps' nest, Honeycomb, Bubbles in Dough, Ant holes, Veins in meat, Clusters of holes.
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Das Musikstück „Trypophobia“ für 8 Vokalisten entstand zwischen August und September 2011 in Leipzig, Deutschland. Der Schwerpunkt dieses Stücks sollte ursprünglich ein Versuch sein, das internationale phonetische Alphabet mit grafischer Notation zu verknüpfen. Mittlerweile entsteht aber ein ganz individueller Klangraum auf der Grundlage meiner Muttersprache, also die Bevorzugung von Vokabeln und Betonungsweisen der chinesischen Sprache. Diese gebe ich durch eine stark visuelle Notation wieder.
Ein weiteres wichtiges Element ist die Recherche vokaler Techniken, die Suche nach Klangvariationen mittels körperlicher Manipulation und Aktion. Dieses Experiment ist der Grundbaustein des vokalen Repertoires dieses Stücks. Durch die starken Verfremdungen nehmen die Sänger Distanz zum traditionellen vokalen Klangideal.
Das Stück wird in einer Zeitlinie (in Sekunden) notiert, d. h. geometrische Informationen stimmen mit zeitlichen überein (sogenannte „Space Notation“). Innerhalb gewisser Zeiträume werden den Stimmen jedoch große interpretatorisch-improvisatorische Freiheiten eingeräumt. Hier steht das Individuum im Vordergrund. Außerdem spare ich die Parameter Tonhöhe und Harmonik aus, um dem Interpreten einen Fokus auf performative Freiräume und die Verwirklichung des dramaturgischen Gesamtzusammenhangs zu ermöglichen.
Antiker asiatischer Philosophie folgend, sei das künstlerische Resultat ein „Kompromiss“, eine Verbindung meiner künstlerischen Vorgaben und den persönlichen Hintergründen der Interpreten. Die Interpretation werde nicht unmittelbar an die ethnische Herkunft des Komponisten verknüpft, sondern orientiere sich am Titel, „Trypophobia“: die Angst vor Löchern.
- Genre
- modern Music