Regina Coeli von Fritz Wingen by Dirk van Betteray published on 2018-04-02T03:51:35Z Liveaufnahme vom Ostergottesdienst 01.04.2018 in Holpe (Morsbach)mit dem Kirchenchor Holpe und A CAPPELLA, Köln; Leitung und Orgel: Dirk van Betteray // Infos zum Komponisten: Fritz Wingen (* 14. Mai 1889 in Holpe; † wahrscheinlich 23. Januar 1944 im KZ Majdanek) wuchs in Holpe als Lehrerssohn auf, spielte dort auch schon auf der Orgel; 1908 Umzug der Eltern mit ihren Kindern nach Kempen. Fritz Wingen entschied sich zunächst, Lehrer zu werden, absolvierte aber dann doch noch ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf und wurde Maler und Holzschnitzer. Daneben widmete er sich auch der Musik und schuf Messen und Motetten. Die 1926 entstandene österliche marianische Antiphon "Regina coeli" ist das einzige erhaltene musikalische Werk von Fritz Wingen. 1923 schuf er Wandmalereien in der Morsbacher Pfarrkirche St. Gertrud, die 1922 durch einen Blitzeinschlag schwer beschädigt worden war. Die nackten alttestamentlichen Gestalten lösten jedoch Unbehagen bei manchen Gemeindemitgliedern aus. Dies führte zunächst zu einem Anschlag auf die Gemälde, die dabei mit schwarzer Schuhwichse überschmiert wurden. Später wurde der Innenraum der Kirche weiß übertüncht. Nur in den Hohlkehlen der Seitenaltäre sind noch Spuren von Wingens Gemälden erhalten geblieben. Fritz Wingen schuf im Stile des Expressionismus u.a. bedeutende Kirchenausmalungen, Gemälde und Skulpturen in ganz Deutschland. Am 29. Dezember 1939 wurde Wingen, der sich zu einem Besuch bei seiner Tochter Eva Kurz in Lambach (Österreich) aufhielt, wegen regimekritischer Äußerungen angezeigt und zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. 1942 kam Wingen erneut vor Gericht, nachdem er ein Hitlerplakat abgerissen und auf die Rückseite eine Kirche gemalt hatte. Er wurde als Staatsfeind verurteilt und kam zunächst nach Plötzensee, dann in das KZ Sachsenhausen und schließlich ins KZ Majdanek nahe Lublin, wo er wahrscheinlich am 23. Januar 1944 starb. Genre Klassik